Tag 2: Von Zarautz nach Arriola Auzoa (24,8 km)

Die ersten 27,7 km von San Sebastian nach Zarautz liegen hinter uns. Das Wetter ist wirklich fantastisch, entgegen der Vorhersage regnet es nicht. In der Sonne ist es schon richtig warm, auch wenn von der See immer mal wieder kalte Luft rüber weht. Am heutigen Tag fällt uns allerdings relativ schnell auf, dass wir bei unseren Reisevorbereitungen eine kleine Winzigkeit unterschätzt haben: Die Berge. Am ersten Tag waren es 520 Höhenmeter, heute erwarteten uns insgesamt 1331 Meter hoch und runter und wieder hoch… Na ja, so ne Wanderung ist schließlich kein Kindergeburtstag aber ich hoffe mein Chef liest mit und ich bekomme dafür Sportstunden geschrieben.

Da oben geht es rüber, danach wieder runter, nur um über einen noch größeren Berg zu steigen. Kleiner Tipp für Interessierte: lasst den 15 kg Rucksack besser auf dem Gepäckband im Flughafen liegen.
Die Landschaft ist im doppelten Sinne atemberaubend (schön und hoch).

Auch wenn auf meinen Fotos wenig bis keine Fremdwanderer zu sehen sind, sie sind da. Wir vermuten und hoffen, dass es an den Osterfeiertagen liegt. Einige Streckenabschnitte sind regelrecht vollgestopft mit Familien, Rentnergruppen und Schulklassen. Trotz unseres Extragepäcks haben wir einen strammeren Schritt drauf und werden daher an engen Stellen immer mal wieder ausgebremst. Mit einem freundlichen „Hola“ werden wir dann aber meist durchgelassen.

Auf dem Weg geht es immer mal wieder über Kuhwiesen. Das scheint sie aber nicht zu stören, ok uns ja auch nicht…

Am Ende des Tages sind wir eigentlich schon am Ziel in Deba, das einzige verfügbare Zimmer ist allerdings nur in Arriola Auzoa zu finden. Das sind nur 1,5 km Luftlinie, also ab dafür. Blöderweise liegt dieses Dörfchen in 300 Meter Höhe, mit einer gefühlten Steigung von 45 Grad. Wir müssen zum Schluss wirklich alle 50 Meter stehenbleiben, um ähhm die Landschaft zu genießen.

Tag 3: Von Arriola Auzoa nach Markina Xemein (24,7 km, insgesamt 77,2 km)

Buenos dias Amigos, die Sonne lacht schon wieder und wir starten nach einem tollen Frühstück in der Pension. Leider ist Ralf etwas lädiert, er hat Knieschmerzen. Das könnte zu einem Problem werden aber er ist ein zäher Hund, also abwarten und Bier trinken… Nachdem wir die 1,5 km zurück nach Deba den Berg runterrutschten, geht es bald wieder durch die wunderschöne Natur.

Der gestrige Tag steckt uns heute deutlich in den Knochen. Aber es steckt auch eine Flasche Vino Tinto im Rucksack. Das sind zwei gute Gründe um ne Pause einzulegen.

Man beachte, ich hatte nur 10 Sekunden von dem Baum (mit Kamera im Zeitauslöser-Modus) zu meiner entspannten Sitzposition…
Hier gleich noch eine fotografische Glanzleistung, wie ich finde. Ein Bild im Bild und zwar ohne Photoshop. Leider ist eines der Bilder eher langweilig und auf dem anderen sind nur Bäume…

Unsere heutigen Auf- und Abstiege gefallen Ralfs Knie nicht wirklich. Er hat aber eine gute Idee und will meine Wanderstöcke einweihen. Eigentlich sollten sie mir auf dieser Wanderung nur als Zeltstangen dienen, aber nun helfen sie während der Bergabstiege sein Knie zu entlasten. Er ist begeistert.

Das heutige Tagesziel rückt zum Glück näher, denn die Wegzehrung ist komischerweise schon alle.

Ein kleiner Tipp für Immobilienmakler, wenn eine Palme im Vorgarten steht, ist es egal wie das Haus aussieht.

So jetzt reicht es für heute. Es ist mittlerweile 01:15 Uhr und das Bett ruft. Buenas noches.