Tag 28: von Jarrio nach Serantes (8,5 km = 566,2 km)

Anhand unserer heutigen Kilometer erkennst Du sicherlich, dass es ein besonderer Tag ist. Es ergab sich folgendermaßen: Gestern Abend suchte ich ein Hotel auf dem Weg nach Ribadeo und wurde fündig. Voller Tatendrang buchte und bezahlte ich die Unterkunft in ca. 20 km Entfernung.

Die „Lotto-Wetter-Ziehung“ fällt heute Morgen jedoch schlecht für uns aus, es gießt wie aus Eimern. Wir haben also folgende Möglichkeiten: Einen Tag Pause einlegen und hier bleiben. Unsere Unterkunft ist zwar ok, lädt aber nicht gerade dazu ein, länger zu verweilen. Außerdem betragen die Stornierungskosten, für die gestern gebuchte Unterkunft, die volle Höhe der eigentlichen Buchung.

Hinzu kommt, dass wir nur bis 15:30 Uhr oder erst wieder ab 19 Uhr einchecken können. Die Siesta wird dort offensichtlich ernst genommen. Also ist eine Wanderung trotz Regen auch keine wirkliche Option, dann würden wir circa zwei Stunden vor der Tür stehen.

Plan C: Wir fahren mit dem Bus und hoffen auf besseres Wetter am Nachmittag. Du erinnerst Dich vielleicht an Mateo, er hatte im Waschcenter von einem Strand in der Nähe von Serantes geschwärmt. Die Entscheidung fiel uns leicht. Der Bus fährt allerdings erst um 12:53 Uhr, also müssen wir notgedrungen zwei Bier in einem nahegelegenen Café trinken. Schon während der Fahrt reißt der Himmel auf und die Sonne kommt heraus. Uns ist es fast ein bisschen peinlich, als der Fahrer das Gepäckfach öffnet, wir die Rucksäcke herausholen und uns somit für alle Umherstehenden als „Wanderer“ enttarnen.

Die Wetterfee ist wieder auf unserer Seite. Wir können entspannt gegen 14 Uhr einchecken und dann ohne Chuck und seinen Kumpel zum Strand eiern. Im Gepäck haben wir nur zwei Bier, meine Kamera und eine kleine Überraschung.

Es ist ein fantastischer Nachmittag am Meer. Auf dem Hin- und Rückweg legen wir insgesamt 7 km zurück. Somit kommen wir auf 8,5 km. Aber das ist heute wirklich nebensächlich.

Die Steilküste ist beeindruckend. Wir entdecken auch Sandstrände und machen uns natürlich auf den Weg.

Der Strand ist wirklich atemberaubend schön. Schade nur, dass man ihn nicht von oben sehen kann. Oder doch?

Jetzt kommt die Überraschung zum Einsatz: Ralf hat weder Kosten noch Mühen gescheut und eine kleine Drohne mitgeschleppt. Die Ergebnisse haben uns echt umgehauen…

Dann kommt die Flut, wir treten den Rückzug an. Es ist ein herrlicher Tag und die Folgen der morgentlichen Entscheidung werden wir wohl noch lange in Erinnerung behalten.