Tag 6: Von Bilbao nach Pobena (28,5 km = 112,6 km)

Nach zwei ruhigen Tagen können wir heute unsere Reise auf Schusters Rappen fortsetzen. Wir starten den Tag mit einem Kaffee auf dem Balkon unserer Unterkunft.

Nach der 30 minütigen Verabschiedung von Enrique (einfach Tschüss sagen klappt in Spanien übrigens nicht) geht es dann los.

Das Wetter ist fantastisch, die Menschen grüßen freundlich und wir haben gute Laune. Uns fällt allerdings auf, dass wir offensichtlich die einzigen ausländischen Touristen sind. Das war schon in Bilbao merkwürdig, je weiter wir dem Camino del Norte folgten, wurde es immer offensichtlicher. Es gibt natürlich Schlimmeres, als einen der berühmtesten Wanderwege nahezu für sich zu haben…

Das Highlight des Tages ist allerdings unser Schlafplatz in der Nähe von Pobena.

Tag 7: von Pobena nach Castro Urdiales (22,5 km = 135,1 km)

Nachdem die Zelte eingepackt waren, ging es weiter an der Küste entlang.

Wie du ja weißt, war Japan der eigentliche Plan, vielleicht hatten wir uns unterschwellig daher den Schlafplatz in einem Bambuswäldchen gesucht?!

Ich bin mittlerweile schon richtig im Urlaub angekommen; welcher Tag ist heute? Keine Ahnung, ist auch egal. Ich finde die Vorstellung, dass ich noch bis Ende Mai hier sein werde immer noch etwas unwirklich aber so langsam realisiere ich es: Toll.

Nach dieser Bombensensation geht es zu einem Zeltplatz in der Nähe von Castro Uridales. Vorher haben wir uns in dem Städtchen noch mit Lebensmitteln versorgt und einen Happen gegessen. Am Außentisch des Restaurants erklärt der freundliche Kellner, dass das Rauchen nicht erlaubt ist. Wir sollen uns zwei Meter vom Tisch hinstellen und dort rauchen, das ist erlaubt. Also eine kurze Verhaltensregel: Auf dem Weg zum Tisch (auf der Straße) = Maske tragen (ja, in Spanien wird auch in der Öffentlichkeit Maske getragen). Am Tisch kann sie weg, weil man ja früher oder später etwas in den Mund schieben oder laufen lassen wird. Auf dem 2 Meter langen Weg zum Rauchen: bitte mit Maske. Beim Rauchen natürlich ohne, sonst bekommt sie gelbe und später braune Flecken. Aber mal ohne Quatsch, die Nummer mit der Maske wird hier sehr ernst genommen und es gibt offensichtlich keine Verquedenker, das Ding haben wirklich ALLE im Gesicht.

Jetzt aber ab zum Zeltplatz. Der ist irgendwie nur so halb geöffnet aber wir können eine Hütte für eine Nacht ergattern: Buenas Noches.

Tag 8: von Castro Urdiales nach Laredo (26 km = 161,1 km)

Buenos dias, como estas? Also uns geht’s gut. Gestern Abend haben wir uns noch die Wettervorhersage für heute angesehen; es soll wohl ab 15 Uhr regnen. Na mal sehen…

Ich springe mal etwas nach vorne: Momentan stehe ich auf dem Balkon unserer heutigen Unterkunft und schreibe das alles hier. Es ist das kleinste Zimmer der Welt, im Prinzip passen nur die beiden Betten hinein, die sich darin befinden. Also sitzen oder stehen wir auf dem Balkon, der buchungsrelevant war für Raucher. Es fällt mir daher (weil im Stehen) sehr schwer zu schreiben. Spoileralarm: es regnet.

So ich mache es kurz, wir haben Petrus ein Schnippchen geschlagen und sind trocken in unserer heutigen Unterkunft angekommen. Rosa heißt die Gastgeberin, sie ist sehr freundlich aber aufgrund meiner eingerosteten Spanischkenntnisse gestaltet sich die Unterhaltung eher komplizi… nicht.

Als Rosa uns die Zimmer und die Küche zeigt, gibt es eine lustige Szene: Sie zeigt voller Stolz auf unterschiedliche Küchengeräte und betitelt sie mit einem fragenden Blick auf spanisch. Ralf hat einfach die deutschen Namen gesagt: Also hat sie „Toaster, Microwelle, Spüle, Kühlschrank und Kaffeemaschine“ auf Spanisch gesagt und Ralf hat die deutschen Begriffe gesagt. Rosa war zufrieden und ich musste mir das Lachen verkneifen.

Schlaft schön ihr Lieben, ich hoffe es geht Euch gut und ihr hattet ein bisschen Spaß beim Lesen.