Es ist der 01.04.2021 und die Reise geht nun endlich los. Wie Ihr vielleicht wisst, war der eigentliche Plan nach Japan zu fliegen und dort den Tokai Natur Pfad zu wandern. Aber das Leben ist wie so oft das, was passiert, während wir andere Pläne machen. Wie auch immer: Nun geht es eben die spanische Atlantikküste entlang. Mit dabei ist Ralf, wir sind schon mehrere 1000 km zusammen gewandert und wissen, dass das funktioniert. Das ist wichtig wenn man mehrere Wochen teilweise auf engem Raum verbringt und diesmal haben wir 6-7 Wochen eingeplant.

Wie gesagt, es ist der 01.04. und natürlich ist jeder aufmerksam wegen eventueller Aprilscherze. Am Check-In-Schalter geht es auch schon los, wir werden nach dem QR Code für unsere Reise nach Spanien gefragt. In den unzähligen E-Mails der Fluggesellschaft mit überbordenden Informationen wurde dieser benötigte Code natürlich nicht erwähnt. Was soll’s, wir haben ja noch Zeit, haben also unsere Handys gezückt und waren etwas stolz darauf, dass wir nach ca. 15 Minuten fertig und 29,- Euro pro Nase ärmer waren. Egal, geschafft! Nein, leider nicht. Wir waren natürlich auf der falschen Seite. Der zweite Versuch ging dann schon schneller von der Hand und blieb sogar kostenfrei. Jetzt noch den Rucksack auf’s Gepäckband, 13 kg, super, aber die Isomatte ist zu breit, also ab zum Sperrgepäck… Dort werde ich darüber aufgeklärt, dass mittlerweile keine Feuerzeuge und losen Batterien aufgegeben werden dürfen. Aha, na dann „Bitteschön“ ich lasse sie hier. Jetzt aber ab in den Flieger und dann kann der Urlaub losgehen.

Wir landen nach dem Transfer in Amsterdam gegen 16:30 Uhr pünktlich in Bilbao. Leider hatte mein Rucksack offensichtlich andere Pläne und befindet sich nicht im Flieger. Ich kann zumindest in Erfahrung bringen, dass er auf dem nächsten Flug (in 24 Stunden) mitkommen solle. Ralf hat mehr Glück, sein Rucksack kommt an aber sein Zelt ist weg. Er hatte es außen am Rucksack befestigt… Uns wird schnell klar, dass die Idee heute noch nach San Sebastian zu fahren, keinen Sinn ergibt. Also rufe ich bei der Fluggesellschaft an, um unsere Optionen abzuklären. Der sehr freundliche aber etwas weltfremde Mensch erklärt mir, da wir beide nun keine Zelte mehr haben, sollen wir am Flughafen welche ausleihen und könnten den Beleg später einreichen. Zelte am Flughafen ausleihen? Und dann im Terminal zelten? 01. April? Ich kann den Herrn von der Fluggesellschaft dann doch überzeugen eine Übernachtung im Hotel in Bilbao springen zu lassen.

So, ich versuche es kurz zu machen, auch wenn das eventuell schon nicht mehr geht. Am nächsten Tag liegt mein Rucksack tatsächlich auf dem Gepäckband und was soll ich sagen, das Zelt von Ralf ist daran befestigt… Also wenn es ein Rucksack schafft alleine den nächsten Flieger zu nehmen und dabei noch ein fehlendes Zelt einzusammeln, dann muss er einfach Chuck heißen!! Vom Flughafen geht es jetzt mit dem Bus nach San Sebastian, wo unsere Reise am 03.04. startet:

Happy End…
Eine Brücke in San Sebastian und der Atlantik. Für Schlaumeier heißt der hier natürlich Biskaya.
Das ist das beschauliche Städtchen von oben. Der Aufstieg dorthin ist allerdings weniger beschaulich.
Auch wenn unser Ziel nicht wirklich Santiago de Compostela ist, werden wir diesen Wegweisern noch einige hundert Kilometer folgen…
Das ist Ralf auf dem steinigen Abstieg. Es ist übrigens nicht leicht ein gutes Wanderbild nachzustellen.
Hier sind wir kurz vor dem Tagesziel: Zarautz
Hier werde ich quasi beim Fotografieren fotografiert. Oder eben kurz danach.
Das ist der Blick vom Balkon unseres Hotelzimmers. Ja natürlich werden die Zelte noch zum Einsatz kommen und nein, ich weiß auch nicht warum hier die Bars offen sind…